Die Paartherapie ist eine eine der zentralen Möglichkeiten in einer konfliktreichen und/oder eingeschlafenen Beziehung Klärung und einen gemeinsamen Weg in etwas Neues zu finden.
Das Thema Beziehung beschäftigt fast Jeden von uns. Egal ob mit oder ohne Partnerschaft haben wir vage oder konkrete Vorstellungen, was sie bewirken und erfüllen soll. Wir investieren in unsere Träume, Hoffnungen und Pläne, um zu bekommen, was wir ersehnen – wie auch immer das aussehen mag. Wir tragen unser ganz individuelles Beziehungsbild in uns, das uns erzählt, was und wieviel in der Liebe möglich sei, und das somit die Liebe definiert und z.T auch limitiert.
In der Liebesbeziehung sind wir meist zu grossem Einsatz bereit, tragen Herausforderungen, engagieren uns, und sind ebenso besonders verletzlich und enttäuschbar. Um geliebt zu werden geben wir häufig unsere Ideale auf, oder kämpfen miteinander um sie.
Was geschieht im Laufe der Zeit in einer Beziehung? Wie können wir dieses kostbare Geschenk der Zweisamkeit erhalten? Wie steuern wir auf Enttäuschungen zu und welche Grenzen sind durch unser Verschiedensein unumgänglich und völlig normal – und wie können wir diese Grenzen verstehen, akzeptieren oder erweitern?
Eine lebendige, reife und wachsende Beziehung braucht Offenheit, Inspiration und Pflege. Was das genau beinhaltet mag bei jedem Paar anders aussehen und ist sehr individuell.
Wunsch in fast Jedem von uns ist: sich gesehen und verstanden zu fühlen, akzeptiert mit Allem was uns ausmacht, und für unser So Sein geliebt werden.
Beziehungspflege kann bedeuten ein wirkliches Interesse am Anders Sein des Partners in sich zu entwickeln, und mit einem offenen Ohr verstehen und mitfühlen zu können, weshalb der uns geliebte Mensch manchmal so schwer zu begreifen ist.
Es kann auch bedeuten uns selbst genug zu werden um akzeptieren zu können, dass der Partner nicht so ist, wie wir ihn gerne hätten …
Meist beginnen wir dafür erst aufmerksam zu werden, wenn Disharmonien oder Konflikte auftreten, wenn Enttäuschungen spürbar werden, oder wenn wir plötzlich bemerken, dass es weniger Zugewandtheit gibt. Oft steht dann schon eine Ansammlung von Missverständnissen und Verletzungen zwischen uns, und wir wissen nicht mehr, wie wir mit den daraus entstandenen Verhärtungen umgehen sollen, hinter denen alleine bleibt, was sich in uns nach Nähe sehnt.
Um zu verstehen, weshalb wir in Beziehung immer auch an Grenzen stoßen werden, ist es hilfreich, mehr von unseren Lebenshintergründen zu erfahren, durch die wir unterschiedliche Werte und Vorstellungen eines Miteinanders erfuhren. Durch unsere persönlichen Erfahrungen geprägt haben zwei Menschen auch zwei Sprachen, zwei Liebesformeln, zwei Lebensentwürfe – und diese überschneiden und gleichen sich möglicherweise stark, doch meist nur bedingt. Und hier beginnen Missverständnisse und Ent-Täuschungen.
Da zu unserem Leben stärkende und verletzende Erlebnisse gehören mussten wir lernen, auch mit zurückweisenden Erfahrungen umzugehen. So wissen wir, wie wir das Verletzte in unserem Inneren beschützen können. Interne „Beschützer“ passen auf, dass wir nicht nochmals erleben müssen verletzt, beschämt, nicht verstanden oder missachtet zu werden.
Berühren wir uns in der Partnerschaft an diesen empfindlichen Stellen so treten die alten Gefühle und Verhaltensstrategien wieder auf. Oft sogar nur durch eine Kleinigkeit ausgelöst geraten wir in mächtige, früherer Erfahrung zugehörige Verhaltensmuster. So gesellt sich zu der aktuellen Situation das Lebensgefühl vergangener Zeiten. Um solchen Schmerz zu vermeiden, und um uns sicher, angenommen und geliebt zu fühlen haben wir Möglichkeiten gefunden, uns selbst dem Partner und seiner „Welt“ anzupassen, oder so auf den Partner einzuwirken, dass er in unsere „Welt“ passen soll. Beide dieser Varianten beschneiden uns und nehmen etwas von unserer Unterschiedlichkeit und dem Reichtum, der uns ausmacht. Etwas von unserer Ganzheit geht verloren und das fehlt der Lebendigkeit der Partnerschaft.
Erst wenn alles, was uns ausmacht seinen Platz finden darf werden wir ganz. Erst wenn wir aufhören mit unserem Partner in „einer Welt“ leben zu wollen wird uns die Fülle und Schönheit unserer „beider Welten“ zugänglich und zur Quelle der Inspiration. Wenn wir uns selbst versorgen und lieben können, dann können wir aus dieser Selbsthaftigkeit unsere Liebe weiterreichen. So stehen wir nicht mehr wie Bettler sondern wie Könige voreinander.
Wir können uns zu jedem Zeitpunkt um unsere Beziehung kümmern und müssen dafür nicht auf schwierige Zeiten warten. Wir haben sogar einen grösseren Kredit an Toleranz und Zugewandtheit, wenn wir frühzeitig einander Sorge tragen. Doch das Potential zu positiver Veränderung und Wachstum tragen wir immer in uns, und auch unter möglichen Verletzungen und Frustrationen wartet die Bereitschaft und die Sehnsucht, wieder aufeinander zugehen zu können.
Um sich diesen empfindsamen Themen zuwenden zu können ist es oft erleichternd therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Hier kann ein achtsamer Raum zur Verfügung gestellt werden, in dem sich zugehört und gemeinsam untersucht werden kann, welche tieferen Wahrheiten unter dem Sichtbaren liegen, und wie Ihnen angemessen begegnet werden kann.
Wenn wir uns wieder gesehen und verstanden fühlen können wir entspannen und Verbindung zu unseren Ressourcen aufnehmen, in denen unsere Kreativität für Lösungen liegt. Die aus den Verstrickungen wieder freigewordene Kraft steht für etwas Neues zur Verfügung, so dass gemeinsame bestehende oder erwachende Lebensprojekte verfolgt werden können. Hier erschließt sich dem Paar oftmals auch eine spirituelle Dimension ihrer Beziehung in der zwei starke, reife und unabhängige Personen einen gemeinsamen Weg beschreiten. und sich in einen größeren Lebenssinn eingebunden fühlen.
Die Paartherapie-Sitzung hat eine Dauer von 90 bis 120 Minuten.
Paarsitzungen nach telefonischer Vereinbarung